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Halbmarathon-Sieger Fabián Roncero:
Der Arbeitslosigkeit davongelaufen
01.04.2001
Dass Fabián Roncero sein Potenzial ausschöpfen konnte, war ein Zufall. Der spanische Weltklasseläufer, der beim 21. BERLINER HALBMARATHON als zehnter Läufer weltweit die Stundenbarriere durchbrach und in 59:52 Minuten gewann, verlor als 24-Jähriger seinen Job in einem Unternehmen für Filmentwicklungen. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich morgens vor und nachmittags nach der Arbeit trainiert. Das war nicht einfach, denn ich war ziemlich müde“, erzählt der inzwischen 30-jährige Spanier aus Madrid. So hatte die Arbeitslosigkeit etwas Gutes für Fabián Roncero. Er hatte mehr Zeit zum Training, und schon drei Monate später war er Spanischer Meister im Halbmarathon. „Dann bot mir die Firma wieder eine Stelle an, aber ich lehnte ab.“Stattdessen konzentrierte sich Fabián Roncero vollkommen auf das Laufen. Den Sprung in die Weltelite der Langstreckenläufer schaffte er 1998, als er den Rotterdam-Marathon in 2:07:26 Stunden gewann. Damals hatte er trotz des Sieges Pech, denn wenige Kilometer vor dem Ziel lag er noch auf Kurs für eine Weltbestzeit. Doch Krämpfe stoppten den Spanier und zwangen ihn sogar zu Gehpausen. So tickten die Sekunden an der damaligen Marathon-Bestmarke von 2:06:50 Stunden vorbei. Ein Jahr später wurde er Zweiter in Rotterdam und verbesserte dabei seinen heute noch gültigen spanischen Rekord um drei Sekunden. Die Weltmeisterschaften von Sevilla 1999 sollten ein Höhepunkt in seiner Karriere werden. Doch während dieses Marathons stellte sich ein Rückenproblem ein, das Fabián Roncero bei brütender Hitze mit Temperaturen von über 40 Grad zur Aufgabe zwang. Erst ein Jahr später konnte er wieder bei einem Rennen über die klassische Distanz an den Start gehen. Aufgrund der starken nationalen Konkurrenz war Roncero nicht für den olympischen Marathon nominiert worden. „Das war ein Schock für mich, als ich das erfuhr.“ In Berlin wollte er deswegen zeigen, dass sein Verband mit dieser Entscheidung einen Fehler gemacht hatte. Doch der Spanier kam wieder nicht ins Ziel. Aussichtsreich im Rennen liegend, stoppten ihn Muskelprobleme kurz vor Kilometer 30.
Der Ausstieg beim real,- BERLIN-MARATHON war ein Grund für Fabián Roncero, nun beim BERLINER HALBMARATHON zu starten. Zeitgleich fand auch in Lissabon ein Lauf über die genau 21,0975 km lange Strecke statt, der einerseits räumlich andererseits aber auch finanziell attraktiver gewesen wäre. Doch der Spanier möchte in Berlin etwas gutmachen. Das ist ihm bei seiner Berliner Generalprobe für den Rotterdam-Marathon, der in drei Wochen stattfindet, gelungen.
Zur Leichtathletik war Fabián Roncero einst auf Umwegen gekommen. Denn als Kind war sein Lieblingssport Karate, gefolgt von Fußball und Handball. Als 14-Jähriger begann er dann mit dem Laufen und wurde während der ersten Jahre von seinem Vater trainiert. Mit 20 kam er zu der Film-Firma, und nach der Kündigung entwickelte sich seine Karriere.
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