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Marseille-Cassis, der Frankreich-Klassiker

Klaus Goldammer berichtet von einem Lauf, der ähnliche Massen wie der real,- BERLIN-MARATHON anzieht

24.11.2001

Die Kontraste dieses Laufes könnten ausgeprägter nicht sein: Auf der einen Seite die Großstadt Marseille, hektisch und lärmend, deren durchaus vorhandener Charme sich zumindest dem Kurzzeitbesucher hartnäckig verschließt. Auf der anderen Seite das malerische Hafenstädtchen Cassis mit seinen verwinkelten Gassen, kleinen Cafés und Fischrestaurants, das gerade im Spätherbst, wenn die Tourismus-Saison vorüber ist, friedliche Ruhe ausstrahlt und zum Müßiggang animiert. Dazwischen der Col de la Gineste, ein fast 400 Meter hohes Bergmassiv, dessen ausgedehnter Pass schon in der Antike dem Fuhrweg zwischen der Rhone-Niederung und den Küstenstädten des zentralen Mittelmeerraumes die Bahn wies.

Heute verbindet beide Orte eine gut ausgebaute Straße, die alljährlich Ende Oktober von 15 000 Läufern unter die Füße genommen wird, was Marseille-Cassis mittlerweile zum Klassiker Nr. 1 unter den französischen Laufveranstaltungen avancieren ließ. Startkarten sind heiß begehrt, da wie bei einigen großen Stadtmarathons logistische Gründe ein Teilnehmerlimit setzen, das der Nachfrage nicht gerecht werden kann. Bereits bei der Premiere 1979 waren tausend Läufer am Start, und wer sich heute nicht spätestens im Juni seine Startnummer sichert, kann sich nur noch in die rund 2000 Wanderer einreihen, die am Vortag des Rennens auf zwei abseits der Straße durch Pinienwälder und an den fjordähnlichen Calanques entlang führenden Routen mit herrlichen Ausblicken auf das Meer nach Cassis ziehen.

Der Lauf selbst schöpft seinen Reiz vor allem aus dem Streckenprofil, das die 20,3 Kilometer von den Zeiten her mit einem Halbmarathon vergleichbar macht. Seit Jahren schon jagen deshalb die zahlreich herbeiströmenden Eliteläufer, von denen bei der diesjährigen 23. Auflage von Marseille-Cassis allein zwei Dutzend aus Marokko, Algerien und Kenia dabei waren, vergeblich dem Jackpot nach, der für eine Zeit unter einer Stunde ausgelobt ist. Dabei erscheint die Strecke auf dem ersten Teil aus Marseille heraus eher leicht. Vom Stade dOr (ehemals Vélodrome), der für die Fußball-WM 1998 großzügig modernisierten Heimstatt des Clubs Olympique, geht es auf breiter, schnurgerader Straße zunächst sacht bergan. Genug Zeit für die Läufermassen, um sich nach dem gut organisierten Blockstart so zu verteilen, dass auf der später schmaleren Bergstraße Behinderungen ausbleiben. Nach dem fünften Kilometer wird es plötzlich steil. Die nun folgenden, lang gestreckten Serpentinen halten Kräfte zehrende Steigungen von bis zu zehn Prozent bereit, gestatten dem Läufer im Pulk jedoch auch einen beeindruckenden Blick auf das schier endlose Band der Mitstreiter - vom Ersten bis zum Letzten!

Die folgenden Kilometer sind durch ein welliges Profil geprägt. Wann der höchste Punkt des Passes mit 320 Metern über dem Meeresspiegel erreicht ist, erkennt man neben einem Verpflegungspunkt nur an der Stimmung verbreitenden Band mit leicht bekleideten Samba-Tänzerinnen, die viele der weniger ambitionierten Läufer zu einem kleinen Lockerungstänzchen animieren.

Erst auf den letzten fünf Kilometern geht es wieder spürbar bergab. Der verlockende Ausblick aus der Höhe auf Cassis und die Schwerkraft ziehen die Läufer nun wie ein Magnet zum Ziel. Wer jedoch schon beim Aufstieg zu viel Kraft gelassen hat, kann sich an den steilsten Abschnitten nur mit Mühe auf den Beinen halten. Zwei kurze, giftige Steigungen gilt es noch im Ort selbst zu überwinden, bevor die von Tausenden Zuschauern eng gesäumte Hafenpromenade das nun wohl von jedem ersehnte Spruchband mit der Aufschrift "Arrivé" erkennen lässt.

Ergebnisse und weitere Informationen findet Ihr unter der Internetadresse www.marseille-cassis.com


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