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Irina Mikitenko, Luminita Zaituc und Sabrina Mockenhaupt haben eines gemeinsam:

Die EM in München

27.11.2001

Die Saison war für Irina Mikitenko unmittelbar nach der WM in Edmonton schon zu Ende, anhaltende Kniebeschwerden machten Starts bei den lukrativen Grand Prix-Meetings unmöglich. „Die Auszeiten waren zu kurz,“, bekannte die bislang für den Langstreckenbereich zuständige Bundestrainerin Isabelle Baumann in einer Saisonanalyse, „um die Beschwerden völlig auszukurieren!“ Diese nahm sich die Frankfurterin im September zwangsläufig – und stieg nach achtwöchiger Pause nun gerade erst in das Wintertraining ein. „Da half letztlich nur eines: warten und nochmals warten!“ gestand Isabelle Baumann und weiß ihre Vorzeigeläuferin derzeit in südlichen Gefilden beim Aufbautraining. „Eigentlich ist dies ein gutes Zeichen!“ Den Abstand zur nicht überzeugenden Saison, die einmal mehr nicht die erhoffte Medaille einbrachte, wird die gebürtige Kasachin allerdings brauchen, um im EM-Jahr wieder höchstmotiviert in die Saison starten zu können. „Irina hat meiner Auffassung nach ein größeres Potenzial auf der 10 000 m-Strecke. In München hat sie die große Chance, sich bei diesem Höhepunkt zu etablieren!“ sagt Bundestrainer Heinig und belegt ihre Medaillenchance mit Blick auf die Welt- und Europa-Bestenliste.

Sabrina Mockenhaupt: „Ich will auch Marathon laufen!“ Das ist jedenfalls jetzt bereits schon Sabrina Mockenhaupt, der Aufsteiger des Jahres 2001. „Jeder Lauf war eine neue Überraschung!“ gestand die 20jährige aus Wilnsdorf bei Siegen. „Nach dem Aussetzer bei der European 10 000 m-Challenge in Barakaldo habe ich schon ein schlimmes Jahr befürchtet!“ Das 1,55 m große Energiebündel startete derart furios durch die Saison, dass sie schnell auf das Schild des Hoffnungsträgers neben der längst in der Weltklasse etablierten Irina Mikitenko gehoben wurde. „Ich bin ein Ausdauertalent“ geht „Mocki“ ihre Zukunftsperspektiven geradlinig an, „meine Hauptstrecke wird die 10 000 m-Strecke sein. Aber ich werde auch nicht drumherum kommen, irgendwann Marathon zu laufen – und dann auch zu gewinnen! Es muss doch ein tolles Gefühl sein, als Erste durch das Ziel laufen zu können!“ Bundestrainer Wolfgang Heinig wird es mit Freude vernehmen, auch wenn er gerade in ihrem Falle eher der Mahner in Person ist. „Mädel, werde ich ihr sagen, du bist von den körperlichen Voraussetzungen her die geborene Marathonläuferin. Aber dazu hast du noch viel Zeit, du solltest aber das Ziel nicht aus den Augen verlieren!“ Derzeit ist Heinig froh, dieses Energiebündel in seinem Disziplinbereich zu wissen, die ehrgeizig genug ist, den Schritt zur Weltklasse angehen zu wollen.

„Ich möchte meine Chance nutzen und in München über 10 000 m dabei sein!“ Für dieses Nahziel wechselte sie die Berufskleidung. Aus der Teilzeitanstellung bei der Sparkasse in Siegen ist inzwischen der Bundeswehrsoldat geworden. Nach der Grundausbildung in Roth bei Nürnberg ist sie ins nahe Köln-Wahn versetzt worden, optimales Training inbegriffen. Aus den ursprünglichen 6 – 7 Trainingseinheiten sind längst 8 – 10 geworden, schließlich sind die Ziele klar fixiert. „Ich möchte bei der European Challenge meine Chance nutzen und rechtzeitig die EM-Norm laufen. Auf die Deutschen in Dessau will nicht nicht setzen, das ist mir zu unsicher!“ Sabrina Mockenhaupt weiss, was sie will. Im Verbund mit ihrem Heimtrainer Heinz Weber sind die nächsten Leistungssprünge vorprogrammiert. „Bei der Cross-EM in Thun möchte ich nicht nur dabei sein, sondern....!“ Sie lässt den entscheidenden Teil des Satzes unausgesprochen, überlässt die Interpretation anderen. Merkmal einer selbstbewussten, gereiften Langstrecklerin, die aber dennoch ihre Unbekümmertheit nicht verloren hat.

Luminita Zaituc hat „ihre“ Strecke endlich gefunden! Leistungssprünge hat auch Luminita Zaituc vor, auf „ihrer“ neuen Strecke, der Marathondistanz. Bislang galt sie als Läuferin zwischen allen Fronten. Auf allen Strecken zwischen 1500 m und Marathon, Cross inbegriffen. „Das 5000 m-Finale in Stuttgart hat gezeigt, dass es an der Zeit ist, die Strecke zu wechseln. Weil einfach jüngere Läuferinnen zum Zuge kommen, die den besseren Kick haben“, rechtfertigt Zaituc-Betreuer Hans-Günter Stieglitz den Schritt zur Marathonstrecke. Denn es gibt praktisch nun kein Argument mehr gegen die 42,195 km-Distanz, vor allem dann nicht, wenn man nach einem zögerlichen Einstieg im Frühjahr mit 2:28:43 eine blitzsaubere Weltklassezeit von 2:26:02 im Herbst in Frankfurt folgen liess. „Zunächst war Dumitru strikt gegen Marathon, jetzt hat er gemerkt, dass Marathon einfach ihre Strecke ist!“ Mit Dumitru ist Luminitas Lebenspartner und Trainer Dumitru Dobre gemeint, der sie seit ihrer Übersiedlung nach Deutschland 1993 mit nachhaltigem Erfolg trainiert. „Die neue Orientierung heißt natürlich nicht, dass Luminita nach wie vor auch Bahnrennen bestreiten wird“, wägt Stieglitz ab, „aber nur, wenn es in den Trainingsblock passt. Luminita ist nämlich kein Typ, der vier Monate lang nur trainieren kann!“ Das haben Luminita Zaituc und Sabrina Mockenhaupt gewiss gemeinsam, auch wenn künftig sich ihre Wege weitaus weniger kreuzen werden als dies heuer im Cross und auf nahezu allen Bahndistanzen der Fall war.

Wilfried Raatz (aus LA 48/01)


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